Frag die Mama

In 5 Minuten, 2 Tagen oder 10 Schritten einen Blog erstellen. Ich zeige dir wie man das garantiert nicht schafft

Am Anfang war die Idee…die Idee einen eigenen Blog zu haben…die Idee alle meine Gedanken und mein Wissen und meine, doch langjährige Erfahrungen, irgendwo zu deponieren. Da war doch so ein Blog nahe liegend.

Immer wieder dachte ich an diese Idee, dann habe ich wieder längere Zeit nicht daran gedacht und eines Tages, zu einer Zeit in der ich eigentlich vieles anderes zu tun hatte, habe ich beschlossen loszulegen.

Als erstes habe ich mich ein wenig im Netz umgeschaut. Welche Blogs gibt es so, wer schreibt einen Blog und worüber und natürlich wie fängt man an. Einige ganz tolle Blogs habe ich gefunden, auch Blogs von älteren Generationen geführt, na gut, kann ja nicht sooo schwer sein einen Blog zu schreiben. Im Internet gibt es sicherlich einige Tipps und diese werde ich mir einmal anschauen…dachte ich so bei mir. Na ja, das habe ich auch gemacht…zumindest ein paar von den vielen Millionen Tipps und Anleitungen.

Alles ganz einfach, überhaupt kein Problem, kinderleicht, ich helfe dir gerne weiter, befolge meine Tipps und in 10 Schritten hast du einen Blog, 5 Minuten zum eigenen Blog, schafft jeder. Und ich hab das alles geglaubt, wenn jeder das schafft warum nicht ich auch? Dachte ich jedenfalls…

Ja und weil ich – wenn ich etwas mache- das auch gut machen will, habe ich mir noch einige Bücher zugelegt. Blitzschnell zur eigenen Website, Schritt für Schritt in kürzester Zeit zum eigenen Blog u.s.w.

Dann den nächsten ruhigen Tag reserviert um mich voll und ganz meinem Vorhaben widmen zu können. Die Euphorie war groß und ich war guter Dinge…Ich habe mich für das Schritt für Schritt-Buch entschieden, weil ich der Meinung war damit ist es am Einfachsten.

Schritt 1….such dir ein Thema für deinen Blog, logisch, hab ich schon. Such dir einen Namen für deinen Blog, logisch, hab ich schon. Such dir einen Provider und sichere dir eine Domain….hä…achte darauf das du genügend Webspace zur Verfügung hast…gut weiter, installiere WordPress…wie den? Lerne WordPress kennen…wie den? Wähle ein Theme aus (ja das heißt Theme und nicht Thema, heute weiß ich das) und installiere es…aha…jetzt installiere Plugins…eh klar, mach ich…lege einen Google-Analytics- Account an…selbstverständlich sofort…Schau dir Google Analytics an um zu verstehen…ja genau verstehen, ich verstehe nur Bahnhof…

Das Einzige was ich zu diesem Zeitpunkt hatte war eine umfangreiche Enzyklopädie über Internetbegriffe, übersetzt vom Internenglisch ins Deutsche.

Schritt 2… schreibe deinen ersten Blog-Post und noch gleich 10 für die nächsten Tage, klaro kein Problem…gestalte eine Startseite, schreibe eine Über mich Seite, aber schreib sie so gut das jeder Blog-Besucher sie unbedingt lesen will, mehrmals weil sie so gut ist. Vergiss ja nicht alles zu speichern, zu veröffentlichen, schreibe SEO konform, mach keine Rechtschreibfehler, genügend Absätze…achte auf die Keywords…würde ich auch alles liebend gerne machen, wenn ich doch nur endlich einen Blog hätte…

Schritt 3…füge Bilder ein, in deine Beiträge, bestücke deine Startseite mit Widgets, ein Menü (nein nicht zum Essen) brauchst du auch, unbedingt. Ähm, wo ist eigentlich meine Startseite? Ah die Seite mit dem Headerbild, klar…weiß ich doch, bin ja nicht blöd, oder doch? Also ganz sicher war ich mir zu diesem Zeitpunkt nicht.

Zurück zu Schritt 1, ich habe ja noch gar nix, überhaupt nix…also einen Provider gesucht, Domain gemacht, WordPress installiert…stolz auf die Schulter geklopft, ins Bett gegangen und von Blogmonstern, Providern und Nameservern geträumt.

Der nächste Tag. Zurück zu dem Tag vor Schritt 1, also den nächsten ruhigen Tag reservieren um mit Schritt 1 zu beginnen, war jetzt auch nicht so einfach wie es sich vielleicht anhört…zwischenzeitlich habe ich mich eingehendst informiert…über Themes, Plugins, Widgets, Menüs usw. habe Seiten veröffentlicht die ich niemals veröffentlichen wollte, habe mich mehrmals bei meinem Gemüt bedankt, wenn ich nämlich nicht so ein ruhiges hätte…na ja mein Laptop war nämlich nicht so billig…du weißt schon, Wand, Fenster…konnte ich zum Glück noch immer im letzten Moment verhindern.

Mittlerweile ist eine Woche vergangen, die drei bestellten Bücher über WordPress und Blog sind auch schon angekommen, das mit dem Bilder einfügen geht nicht…Beiträge schreiben geht gar nicht, irgendwie funktioniert das alles nicht…warum auch immer, ich mache alles so wie es im Buch steht…

3 Tage später…Internetrecherche, gefühlte Seiten ca. 3 Millionen, ich bin über den Begriff Gutenberg Editor gestolpert…aha…Editor, den brauche ich zum Schreiben…kombiniere…das Buch nach dem ich meinen Blog erstellt habe, wurde geschrieben bevor WordPress den Gutenberg Editor eingeführt hat. Das Theme welches ich installiert habe war aber für diesen Editor nicht geeignet. Warum sagt mir das Keiner??? Internetrecherche…es gibt ein Plugin mit dem kann man den alten Editor installieren…also da mußte erst mal drauf kommen…naaaa geht doch, aber warum nicht gleich, warum braucht man dazu tausend Bücher und einige Millionen Internetseiten.

Und warum steht überall wie einfach das geht? Für einen Profi ist es sicher kein Problem, aber ein Laie, wie ich einer bin…irgendwie fühlt man sich dann so, so ähm….

Warum schreibt niemand ein Buch für echte Anfänger…

 

 

 

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